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Supermond

Letzte Änderung am 30. Juli 2023

Diese Seite ist noch in Arbeit, die Bilder und einige aktuelle Links kommen hier in wenigen Minuten

Mit etwas Wetterglück und ein wenig Planung sind Landschafts- oder Städteaufnahmen bei Vollmond einfacher, als viele Fotografen denken.

Der Mond steigt am morgigen Montag (31. Juli 2023) um 19.45 Uhr (Südost) bei 135° und am Dienstag um 21.19 Uhr bei 125° über den Horizont. Je nach benutztem Kalender kann es bei diesen Werten zu zeitlichen Abweichungen kommen. Dabei wird in vielen Fällen aber die tatsächliche Höhe über Meeresspiegel – München 520 m – nicht. So habe ich im Yellowstone – 2350 m hoch – einmal über 1 1/2 Stunden warten müssen, weil die benutze Angabe auf Meeresspiegel berechnet war.

Mondaufgang Berlin – 115 m über Meereshöhe

30. Juli 2023 um 20.09 Uhr – 140°
1. August 2023 um 21:33 Uhr – Supermond – 129°
30. August 2023 um 20.15 Uhr – 114°
31. August 2023 um 20.30 Uhr – Supermond, Bluemond – 103°

München – 520m hoch

30. Juli 2023 um 19.45 Uhr – 135°
1. August 2023 um 21:19 Uhr – Supermond – 125°
30. August 2023 um 20.11 Uhr -112°
31. August 2023 um 20.31 Uhr – Supermond, Bluemond – 102°

Aber was bedeuten diese für die Planung so wichtigen Gradangaben? Es sind die Kompasswerte (bezogen auf den geografischen Norden), die helfen, genau herauszufinden, wo der Mond erscheint. Ganz einfach: Jedes Smartphone hat eine Kompass-App. Das Handy wird nun so gedreht, dass die Nadel auf diesen Wert von 132° zeigt.  Hält man das Smartphone nun auf Augenhöhe, kann man diese Kompassnadel mit den Augen verlängern und dort, wo sie den Horizont erreicht, wird der Vollmond über dem Horizont erscheinen.

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Die andere Möglichkeit der Planung: Soll der Mond aber über einem bestimmten Gebäude fotografiert werden, dann muss der Fotograf so weit nach rechts oder links gehen, dass die Kompassnadel genau dorthin zeigt. Mit etwas Erfahrung lassen sich solche Situationen schon zu Hause planen, die dazu notwendigen Apps sind am Ende des Artikels aufgelistet. Dann muss nur noch das Wetter mitspielen, in San Francisco kam der Vollmond erst nach über einer Stunde Wartezeit über Golden Gate.

Nicht immer und überall lässt sich ein 100-prozentiger Vollmond in einer für uns Fotografen brauchbaren Lichtsituation einfangen. Manchmal erscheint er erst, wenn es fotografisch schon stockdunkel ist. Viel einfacher sind „Vollmondaufnahmen“ (98%) mit einem kleinen Trick: Am Tag vor dem wirklichen Vollmond erscheint der leuchtende Himmelskörper kurz vor Sonnenuntergang, mal ein paar Minuten früher, mal etwas später. Fotografisch ist es aber immer noch wie beim Fotografieren zur blauen Stunde. Die Helligkeitsunterschiede zwischen Landschaft und Mond sind gut kontrollierbar. Die Belichtungszeiten können mit relativ niedrigen ISO-Werten noch recht kurz gehalten werden.

Benutzte Links etwa Suncalc.org oder für die deutschen Werte von Time and Date.
Doch für Fotografen gibt es spezielle Apps. Das Schweizer Messer unter diesen Werkzeugen ist PhotoPills

https://www.suncalc.org/sunmoontrack/

Die Langfassung ist hier

Das Fotografieren selbst ist überraschend einfach:

Objektiv und Ausrüstung

  • Teleobjektiv bis 200 Millimeter in der Landschaftsfotografie, wenn die Landschaftsdetails nicht mehr als 1 km entfernt sind, bis 800 mm, wenn der Vordergrund mehrere Kilometer entfernt ist. Das sind Angaben für das Vollformat, APS und alle anderen mit Cropfaktor kommen mit der Hälfte (auf dem Objektiv angegebenen Brennweitenwert) aus.
  • Stativ (hier unbedingt den Bildstabilisator am Objektiv deaktivieren)
  • Fernauslöser
  • Sinnvoll Smartphone zur Steuerung
  • Bei DSLRs: Spiegelvorauslösung aktivieren
  • kurze Belichtungszeit (Bewegungsunschärfe des Mondes kann schon bei 1/60 Sekunde auftreten)
  • lieber 400 ISO und 1/250 Sekunde Belichtungszeit als 1/30 mit 100 ISO. Wer nach Histogramm belichtet hat wenig Probleme mit Rauschen und die aktuellen Entwicklungsprogramme kommen damit sehr gut zurecht.
    Sinnvoll ist, falls vorhanden dr Zebra-Modus, der die Überbelichtung visualisiert.
  • mindestens um 1 bis 2 Blenden abblenden (im Vergleich zur Anfangsblende)
  • Weissabgleich auf Tageslicht oder einen Wert um 6200 Kelvin einstellen
  • Kein Blitzlicht nutzen
  • Fokus – wie immer bei Stativaufnahmen auf manuell stellen und in diesem Fall nicht auf den Mond scharf einstellen, sondern auf das Hauptmotiv in der Landschaft und über hyperfokale Einstellung die Entfernung und Blende wählen.
  • Unbedingt Raw-Format nutzen
  • Histogramm kontrollieren, am Mond darf nichts blinken, wenn ja, dann auf Minus korrigieren.
  • Bei „Stress“ eine 3er oder 5er Belichtungsreihe mit 1 oder 1 1/2 EV-Unterschied aufnehmen

Es ist immer wieder überraschend, wie schnell der Mond aus dem Bild wandert und seine Helligkeit ändert.

Wer morgen oder übermorgen keinen passenden Vordergrund findet, kann auch den Mond allein als Motiv aufnehmen – einen Supermond einfangen.

 So einfach kann Vollmondfotografie sein!